Hitzeaktionstag am 04.06.2025

Greenpeace simuliert den Hitzetod

Aktive von Greenpeace Münster machen mit Flash-Mob („Die-In“) auf die Folgen der Klimaerhitzung aufmerksam

Münster, 04.06.2025 – Am Harsewinkelplatz in Münsters Innenstadt kam es am Mittwochabend zu dramatischen Szenen. Eine Gruppe Menschen brach unvermittelt vor den Augen nichtsahnender Passant*innen zusammen und blieb reglos auf dem Asphalt liegen. Glücklicherweise handelte es sich dabei um keinen medizinischen Notfall, sondern um eine Protestaktion, mit der Greenpeace im Rahmen des bundesweiten Hitzeaktionstages auf die Risiken der Klimakatastrophe aufmerksam machte.

2024 war ein Jahr der Hitzerekorde und das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Folgen der Katastrophe für Mensch und Natur sind dabei verheerend. Besonders hart treffen sie vulnerable Gruppen, etwa alte und kranke Menschen, Kleinkinder und Schwangere, welche besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. Herz-/Kreislauferkrankungen nehmen zu, Hitzschlag, Dehydration und sogar Todesfälle sind die Konsequenz. In den beiden Hitzesommern 2018 und 2019 starben allein in Deutschland 15.600 Menschen an den Folgen der gesundheitlichen Belastung durch Hitze.
Bündnis legt Forderungspapier vor

„Mich beschäftigt vor allem, dass diese Schicksale oftmals vor der breiten Masse verborgen bleiben“ erläutert Eva Kintrup von der Greenpeace Ortsgruppe in Münster. „Insbesondere ältere Menschen leben häufig allein und oft kommt für sie jede Hilfe zu spät. Heute wollen wir diese Gefahr für alle sichtbar machen“. Die Aktion steht dabei nicht allein, sondern findet parallel zu anderen dezentralen Veranstaltungen des Münsteraner Klimaentscheids statt. Gemeinsam fordert das Bündnis von der Stadt die Durchsetzung einer Reihe an Hitzesofortmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und zur Anpassung an die Klimaerhitzung. So wird etwa die Öffnung von gekühlten Schutzräumen, die kurzfristige Installation von Trinkwasserspendern und Wasservernebelungsanlagen gefordert, aber auch Baumpflanzungen finden sich als langfristige Maßnahme im Forderungspapier[1] wieder.

Im September stehen wieder Kommunalwahlen in Münster an. Die Aktiven hoffen, dass sich das Thema Klimaresilienz in den Wahlprogrammen der Parteien wiederfinden wird. „Zur Bewältigung der Klimakrise muss die Stadt Investitionen für die Zukunft tätigen.“ erläutert Kintrup. Diese, so die Überlegung, würden sich später positiv auf die Ausgaben im Gesundheitsbereich auswirken. „So könnte dann auch die Zahl der Hitzetoten in Zukunft reduziert werden.“

[1]: https://muenster-klima.info/2025/05/27/hitzeaktionstag-die-stadt-muss-handeln/