Greenpeace Münster begrüßt die Geothermie-Pläne der Stadtwerke

Münster, 02.12.2024 – Die Stadt Münster muss bis spätestens 2045 klimaneutral werden, so steht es im Klimaschutzgesetz der Bundesrepublik. Dazu ist eine grundlegende Transformation in den Bereichen der Wärme- und Energieversorgung notwendig, bei der insbesondere klimaschädliches Erdgas durch erneuerbare Alternativen abgelöst werden muss.

Die Abhängigkeit von Erdgas muss ein Ende haben.

Momentan werde die Fernwärmeversorgung in Münster nur zu einem Bruchteil (~4%) mit erneuerbaren Energien realisiert, erläutert Paul Schaub von Greenpeace Münster. Ein großer Teil sei noch auf Erdgas zurückzuführen, bei dem man zudem nicht sichergehen könne, ob das Gas nicht mithilfe von umstrittenen Frackingtechnologien gefördert wurde und weiterhin wird.Seit 2022 wird vermehrt durch Fracking gewonnenes LNG-Gas aus den USA nach Deutschland importiert. „Energiegewinnung aus Frackinggas hat einen vergleichbaren, teils sogar höheren CO2-Fußabdruck im Vergleich zur Kohleverstromung. Frackinggas ist damit ein echter Klimakiller! Wir müssen endlich unsere Abhängigkeit von klimaschädlichem Gas beenden!“ fordert Schaub.

Stadtwerke mit Geothermie auf dem richtigen Weg

Bei der Nutzung von Geothermie wird Energie aus der Hitze im Inneren der Erde gewonnen. Diese Form der Energiegewinnung sei besonders zuverlässig und gleichbleibend, weshalb sie sich gut als Ergänzung für witterungsabhängige Solarthermie eignet. Bei Tiefen von bis zu 400 m ist von Oberflächen-, bei allem darüber hinaus von Tiefengeothermie die Rede. Die Stadtwerke Münster planen den Einsatz beider Technologien.

Greenpeace Deutschland hat am 14. November zusammen mit 8 anderen großen Umweltverbänden ein Positionspapier[1] zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht, in dem konkrete Kriterien zur Gestaltung einer nachhaltigen Wärmewende aufgezählt werden. Vor diesem Hintergrund lobt Paul Schaub die Pläne der Stadtwerke, das Fernwärmenetz bis 2045 zu 100 % auf erneuerbare Energien, insbesondere klimafreundliche Geothermie umzurüsten. „Wir müssen uns so schnell wie möglich von fossilen Energieträgern verabschieden, um die Pariser Klimaziele noch einhalten zu können. Insbesondere im Bereich der Wärmeversorgung muss sehr schnell viel passieren. Wir begrüßen daher den Vorstoß der Stadtwerke, Münsters Wärmenetze mit Oberflächen- und Tiefengeothermie versorgen zu wollen“ sagt Schaub. Die Durchführung der 3D-Seismik werde als Indiz dafür gewertet, dass es nun in die konkrete Umsetzung dieser Pläne gehe.

[1]: https://www.mynewsdesk.com/de/greenpeace-ev/pressreleases/gute-waerme-planen-umweltorganisationen-veroeffentlichen-gemeinsames-positionspapier-fuer-kommunale-waermeplanung-3354564