Mahnwache Pestizidverzicht

Das Aktionsbündnis Pestizidfreies Münster mahnt:

Mehr Artenvielfalt durch Pestizidverzicht

Am 19.06.2020 veranstalteten wir zusammen mit BUND und NABU als Aktionsbündnis Pestizidfreies Münster eine Mahnwache mit dem Motto „Mehr Artenvielfalt durch Pestizidverzicht“. Vor dem Rathaus der Stadt Münster wiesen wir auf den Verlust der Artenvielfalt durch Pflanzen- und Insektengifte hin. Zahlreiche Passanten lasen die Forderungen und Informationen und bekundeten Zustimmung.

Der Rückgang und Verlust an wildlebenden Tier- und Pflanzenarten in Deutschland ist alarmierend und vielfach wissenschaftlich nachgewiesen. Wesentlichen Einfluss darauf hat die Art der Landbewirtschaftung. Die Vergrößerung der bewirtschafteten Agrarflächen, keine oder wenige  Fruchtfolgen, Überdüngung und flächendeckender Pestizideinsatz sind Ursachen für den dramatischen Rückgang von Ackerwildkräutern und vielen Insektenarten wie Tagfaltern und Wildbienen. Die Vögel der Agrarlandschaft gelten sogar als überdurchschnittlich stark gefährdet, denn derzeit befinden sich 45% der Agrarvogelarten bereits auf der Roten Liste Deutschlands und über 30% auf der Vorwarnliste.

Schon geringe Änderungen in den Bewirtschaftungsverfahren wie beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide können die Artenvielfalt begünstigen. Insbesondere ökologisch bewirtschaftete Betriebe tragen in hohem Maße zur Artenvielfalt bei. „Auch Gemeinden stehen in der Pflicht, biologische Vielfalt auf ihren Flächen zu erhalten, zu pflegen und zu erhöhen.“ (Leopoldina, Artenrückgang in der Agrarlandschaft, 2018)

Das Aktionsbündnis Pestizidfreies Münster fordert, dass auf den städtischen Flächen, die zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet werden, keine chemisch-synthetischen Pestizide angewendet werden. Bezüglich des ökologischen Landbaus sollte die Stadt Münster Lenkungsfunktion übernehmen.