Allwetterzoo Münster, den 10.06.2017. Alle Zeichen sprechen dafür: der Klimawandel schreitet voran und die Menschen handeln trotz aller anders lautenden Bekundungen nach wie vor wie gehabt. Anlass genug zu zeigen, wie wir alle als Verbraucher dazu beitragen können den Ausstoß an klimawirksamen Gasen zu reduzieren: zum Beispiel durch die Wahl des Stromanbieters. Betroffen von den massiven Veränderungen ist auch die Tier- und Pflanzenwelt. Daher warben wir im Zoo aus Anlass des Tages der Nachhaltigkeit für den Wechsel zu Anbietern nachhaltiger und ökologischer Energieträger. Immer noch werden die fossilen Ressourcen ausgebeutet, Millionen Tonnen Kohle und Öl in Kraftwerken und Kraftfahrzeugen verbrannt. Die dabei freigesetzte Treibhausgase heizen das Klima weiter auf, Gletscher schmelzen, die Meeresspiegel steigen, Dürren breiten sich aus, die Häufigkeit von Waldbränden nimmt zu. Kann der globale Temperaturanstieg nicht auf 1,5°C begrenzt werden, wird sich das Klima für viele Jahrtausende irreversibel verändern und damit auch der Planet, auf dem wir leben. Wollen wir also das Schlimmste verhindern, müssen die fossilen Rohstoffe im Boden bleiben. Doch die großen Energiekonzerne betreiben mit den Gründungen von Tochterkonzernen im Ökostromsektor Greenwashing, denn ihre Mutterkonzerne verheizen weiterhin unsere Zukunft durch die Schornsteine der Braunkohlekraftwerke und schleudern dabei nicht nur Kohlendioxid, sondern auch das Nervengift Quecksilber tonnenweise in die Atmosphäre Das beste Signal an die Konzerne: die Verbraucher wechseln zu echten Ökostromanbietern, die halten was sie versprechen. Ökostromanbieter nach den strengen Kriterien von Greenpeace Deutschland verkaufen nicht nur Strom aus regenerativen Energieträgern wie Wind-, Solar-, und Wasserkraftwerken. Sie investieren in neue Anlagen und geben detailliert Auskunft über diese Investitionen. Außerdem bieten sie so Transparenz für die Stromkunden, indem sie die einzelnen Posten, aus denen sich die Stromrechnung zusammensetzt, aufführen. Sie sind nicht beteiligt an der Braunkohle- und Atomindustrie. Ein Wechsel ist so einfach wie sicher: Anträge des Ökostromanbieters ausfüllen und absenden. Bei bestem Wetter informierten wir im Zoo über die Folgen der Energiegewinnung aus Atomkraft und Braunkohle und zeigten mit drei Anbietern Alternativen auf. Die interessierten Besucher konnten sich Unterlagen und Anträge von Naturstrom, Greenpeace Energy und EWS Schönau mitnehmen. Das können Sie selbst tun:
- schalten Sie nicht benötigte Geräte aus: ein PC, ein Boiler, die Stereoanlage oder ein Fernseher müssen nicht ununterbrochen laufen. So lassen sich gut bis zu 60% Energie sparen
- achten Sie beim Neukauf aufs Energieeffizienz. Notebooks verbrauchen bis z einem Drittel der Energie, die ein PCs benötigt.
- Vermeiden Sie Standby, schalten Sie Geräten ganz aus: im Gegensatz zu den Angaben der Hersteller liegt der Standbyverbrauch teilweise bei 8 – 15 Watt.
- Wechseln Sie zu einem Ökostromanbieter:
Darauf sollten Sie beim Wechsel zu einem Ökostrom Anbieter achten:
- Ein Anbieter von Ökostrom arbeitet nur mit Lieferanten, deren Geschäftspolitik nicht den energiepolitischen Zielen von Greenpeace e.V. widerspricht.
- Sie sind nicht beteiligt an der Braunkohle- und Atomindustrie.
- Wenn Erdgas in KWK-Anlagen verwendet wird, darf dessen Anteil nur den Anteil der fEE („fluktuierende Erneuerbare Energien“, Sonne und Wind) am Strommix erreichen, 2015 also höchstens zehn Prozent.
- Bioenergie kann nur verwendet werden, wenn ihre Erzeugung nicht von Fehlentwicklungen auf dem Acker und in Ställen profitiert oder diese begünstigt. Im angehängten Dokument finden Sie mehr dazu.
Unsere Forderungen an die Politik und Wirtschaft:
- Das Erarbeiten verbindlicher Ziele zur Senkung des Ausstoßes
- von Treibhausgasen
- Leisten von Kompensationszahlungen an die ärmsten Länder
- Eine Umstellung des Energiesystems auf 100 % Erneuerbare bis 2050
- Maßnahmen zur Steigerung des Preises für CO2 Emissionszertifikate, Reform des ETS (Emissionszertifikatshandel)
- mehr Anreiz zur Emissionseinsparung
- Berücksichtigung aller Sektoren und Emissionen im ETS
- Entwicklung eines einheitlichen Regelwerkes für Energieeffizienz
- Verabschiedung eines Kohleausstiegsgesetzes
- Beschleunigter Ausstieg aus der Atomkraft
- Der Einspeisevorrang für erneuerbare Energien muss erhalten bleiben.
- Die im EEG verankerte Ausbaugrenze für vergütungsfähige PV (Photovoltaik, Cap von derzeit 52
- GW) muss wegfallen.
- Die mit dem Ausbaukorridor verbundenen Obergrenzen für den Zubau einzelner erneuerbaren Technologien müssen aufgehoben werden.
- Optimierung, Umbau oder Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze